Spielweisen und Spielertypen beim Poker
Ob Sie an einem Live Pokertisch sitzen oder an einem Online Pokerturnier teilnehmen, Sie
werden es immer mit verschiedenen Spielertypen zu tun haben. Sicherlich ist es beim Live
Spiel etwas einfacher, den Gegner zu lesen und ihn einzuschätzen, auch wenn viele Spieler
durch das Tragen von Sonnenbrillen, Kopfhörern und Hoodies versuchen, nicht zu viel von sich
preiszugeben oder einen bestimmten Spielertypen vorzugeben. Ein guter Spieler erkennt
allerdings die Spielweise seiner Gegner und kann sich entsprechend anpassen.
Grundsätzlich wird zwischen tightem und aggressivem Spiel unterschieden. Doch es gibt mehrere
Spielweisen und es ist sehr wichtig, dass Sie sich mit den verschiedenen Formen auseinandersetzen,
um diese Spieler am Spieltisch zu lokalisieren. Dann können Sie die geeignete Strategie anwenden, um
Ihren
Gegner zu schlagen.
In der folgenden Tabelle erklären wir kurz die einzelnen Begriffe zu den
Spielweisen:
tight
Die tighten Spieler spielen nur sehr wenige gute Hände und bluffen selten.
loose
Wenn jemand loose spielt, bedeutet das, dass er recht viele Hände spielt.
tight-aggressiv
Beim tight-aggressiven Spiel werden gute Hände aggressiv gespielt. Das heißt, es wird
gesetzt und geraist. Diese Spielweise ist für Einsteiger besonders empfehlenswert.
tight-passiv
Auch beim tight-passiven Spiel werden nur die besten Hände gespielt, das Setzverhalten
ist allerdings eher passiv, das heißt es wird weniger gesetzt und geraist.
loose-passiv
Diese Spieler spielen sehr viele Hände, allerdings callt er häufig nur und raist eher
selten. Sie achten nicht auf das Positionsspiel. Diese Spieler werden auch als Calling
Station bezeichnet.
loose-aggressiv
Der loose-aggressive Spieler spielt sehr viele Hände sehr aggressiv. Er setzt, raist und
blufft sehr viel. Diese Spieler werden auch Maniacs genannt.
Das heißt also mit tight oder loose beschreiben wir die Hände, die jemand spielt
und
mit passiv oder aggressiv meinen wir sein Setzverhalten.
Wie sich Spielweisen entwickeln
Im Laufe ihrer Pokerkarriere entwickeln sich Spieler weiter. Meistens beginnen Anfänger mit
dem loose-passiven Spielstil. Sie callen fast jede Hand, einfach weil sie spielen wollen,
und hoffen darauf, am Board zu treffen. Allerdings trauen sie sich häufig nicht, auch mal
die Action zu übernehmen, zum Beispiel indem sie raisen oder gewisse Strategien anwenden.
Auch das Positionsspiel ist ihnen noch kein Begriff. Wenn sie eine gute Hand haben, werden
sie in der Regel bis zum Showdown runter callen.
Im Laufe der Zeit wird auch der Einsteiger dazulernen, indem er:
- An Erfahrung gewinnt, indem er sowohl online als
auch live spielt
- Verschiedene Spiele ausprobiert
- Sich mit anderen Spielern austauscht, z.B. in
unserem
Forum
- Sich auf Webseiten wie Cardschat und in
Pokerbüchern Strategie-Wissen aneignet
- Videos anschaut
- Die Pokerschulen der Online Poker Anbieter besucht
- Poker Seminare besucht
Dennoch werden nicht alle Spieler auf dieselbe Art und Weise spielen, denn das Spielverhalten ist
letztendlich auch eine Frage des Charakters. Es gibt Menschen, die gern das Ruder in die Hand
nehmen, andere wiederum sind eher passiv.
Auch unter den professionellen Pokerspielern werden Sie unterschiedliche Spielertypen antreffen.
Letztendlich macht das auch den Reiz aus, denn Sie müssen sich immer wieder auf neue Situationen
einstellen.
Im Folgenden werden wir Ihnen die Spielertypen sowie die passende Strategie vorstellen, um Ihre
Gegner zu schlagen. Bedenken Sie aber, dass die Beschreibungen nicht absolut sind. Das bedeutet,
dass niemand ein „reiner“ Rock oder TAG Spieler ist. In der Regel bedienen sich erfahrene Spieler
unterschiedlicher Spielweisen. Beispielsweise beginnen sie in einem Turnier eher tight, um die
Tischdynamik und die Gegner zu beobachten. Später werden sie aggressiver, ja sogar loose spielen.
Auch ist es günstig, sich am Tisch ein gewisses Image aufzubauen.
Die gängigsten Spielertypen
Die meisten Spielertypen können Sie demnach einkategorisieren aber natürlich ist das Ganze nicht in
Stein gemeißelt. Die Tischbeobachtung ist sehr wichtig, denn nur so können Sie feststellen, wie
Ihr
Gegner „tickt“. Beobachten Sie, wer viele Hände spielt, häufig foldet oder raist. Dann können
Sie
Ihre Strategie entsprechend anpassen.
Wir stellen Ihnen nun die gängigsten Spielertypen mit ihren Charakteristika und die geeignete
Strategie vor, die Sie bei diesen Spielern am besten anwenden sollten. Wir unterscheiden zwischen
folgenden Spielertypen:
Spielstil reicht von sehr tight bis sehr aggressiv
Der Rock
Wenn Sie bereits an einigen Turnieren teilgenommen haben sollten, haben Sie vielleicht schon
den Spruch „tight is right“ gehört. Der „Rock“ (Engl. Felsen) zeichnet sich durch sein
besonders tightes Spiel aus. Es kommt vor, dass dieser Spieler einfach nur stundenlang
dasitzt und auf Premiumhände wartet. Ist er in einer Spielrunde involviert, können Sie
davon
ausgehen, dass er mindestens ein Ass hat.
Die tighte Spielweise wird in der Regel auch den Anfängern als ideale Spielweise empfohlen.
Selbst erfahrene Spieler bevorzugen häufig das tighte Spiel, denn es ist sehr schwer, einen
tighten Spieler zu schlagen.
Dieser Spieler lässt sich sehr gut durchschauen. Der tighte
Spieler wählt nur wenige
Starthände und lässt sich nicht in riskante Aktionen verwickeln. In der Regel
spielt
er starke Hände wie AA, KK, AK, etc.
Allerdings kann dieser Spieler seine Spielweise im
Laufe eines Turniers auch variieren, beispielsweise in den späten Phasen. Dann
spielt er
auch schwächere Hände wie suited Connectors.
...
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Die gute Nachricht ist, dass tighte Spieler leichter zu spielen
sind als
loose-aggressive
Spieler. Besonders nach dem Flop lässt es sich gut erkennen, wie stark Ihre Hand
noch
ist . Am vorteilhaftesten ist es, immer
den entgegengesetzten Stil des Gegners zu
verwenden. Das bedeutet, dass Sie gegen einen aggressiven Spieler möglichst
tight
spielen, aber gegen einen Rock etwas looser werden sollten.
In den höheren Blindstufen kann es sich auszahlen, die
Blinds des Gegners zu stehlen,
wenn er in einer für Sie günstigen Position sitzt. In den häufigsten
Fällen wird er
folden. Sollte er Ihr Raise callen, dann bringen Sie eine Continuation Bet an.
Sollte er
dann immer noch Action machen, seien Sie auf der Hut, denn wahrscheinlich wird er
die
bessere Hand haben.
Sicherlich wird der tighte Spieler preflop häufig vorne
sein. Aber nach dem Flop
könnte
sich die Spielrunde auch zu seinem Nachteil entwickeln, wenn auf dem Board niedrige
Karten aufgedeckt werden. Das ist der richtige Moment für Sie, in Action zu gehen.
...
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Der Nit
Der Nit (engl. Für „Dummkopf“) spielt nur gute Hände und diese auch tight und passiv.
Allerdings spielt er auch die guten Hände sehr passiv. Selten erhöht er selbst mit Kings
oder Assen, denn er geht nur ungern Risiken ein. Sehr häufig ist dieser Spielstil bei
Anfängern zu beobachten, die es noch nicht wagen, am Tisch in Aktion zu gehen.
Da es dem tight-passiven (TPA) Spieler in der Regel an Erfahrung fehlt, ist es recht einfach,
ihn zu schlagen. Allerdings ist die Ausbeute meist nicht sehr groß. Am besten ist es, wenn
Sie Position auf den TPA Spieler haben, denn sollte er entgegen aller Erwartung einmal
raisen, können Sie Ihre Hand folden, es sei denn, Sie halten ein sehr starkes Blatt.
Das Spiel gegen den TPA kann allerdings recht eintönig werden, da Sie die Action vermissen. Das
Problem ist, dass Sie kaum einschätzen können, was für eine Hand Ihr Gegner gerade hat. Es
ist
möglich, dass er, wie oben bereits erwähnt, auch mit einem Paar Königen nur callt. Wenn Sie
zu ihm
checken und er zurück checkt, dann heißt das dennoch nicht, dass Sie besser sind als er, denn er
checkt selbst mit jenen Händen, mit denen andere Spieler raisen würden.
Wenn Sie raisen wollen, dann tun Sie dies nur mit einer sehr guten Hand, denn der TPA würde mit einer
Middle Hand gar nicht ins Spiel einsteigen. Ist er im Spiel, hat er meist Premiumhände. Sollte
dieser Spielertyp tatsächlich mit einem Raise reagieren, dann hat er höchstwahrscheinlich die Nuts
(die bestmögliche Hand).
Der TAG Spieler
In den Anfänger Foren und auch hier auf unserer Webseite wird der tight-aggressive (TAG) Spielstil
für den Einsteiger empfohlen. Das bedeutet, sie wählen mit Bedacht Ihre Hände aus und spielen
die
guten Blätter aggressiv.
Der TAG spielt in der Regel nur die besseren Hände. Entsprechend überschaubar ist seine Range, also
die Auswahl der Pokerhände. Das bedeutet, Sie können recht leicht ermessen, was für eine Hand
er
haben könnte. Normalerweise spielen TAG Spieler Hände wie AA-77,
AK-A8 und
KQ-KT.
Der TAG ist nicht nur tight, sondern auch aggressiv. Und genau hier ist der Moment, in dem Sie Ihre
Chance haben, dass Sie mit Händen, die nur schwer zu dominieren sind, gegen ihn antreten – am besten
in Position mit Blättern wie T9, JT oder 87, etc. Überlassen Sie es dem TAG, nach dem Flop zu
agieren.
Schauen wir uns ein Beispiel an:
Die Blinds sind bei 100/200, der TAG macht ein Raise auf 600. Sie sitzen am Button
und halten
Der Flop kommt mit
Das könnte für Sie profitabel werden, denn immerhin haben Sie ein Middle Pair. Die
Chance, dass Sie vorne sind, ist recht hoch. Der TAG macht eine C-Bet von 1200. Ein
Call wäre jetzt nicht angebracht, denn Ihr Gegner könnte sich am Turn oder am River
noch verbessern. Wenn Sie aber jetzt raisen, wird er höchstwahrscheinlich folden,
wenn er nicht getroffen hat. Bringt der Gegner ein Re-Raise an, können Sie einfach
ohne große Verluste folden.
Im Grunde haben Sie beim Spiel gegen den TAG Spieler nur zwei Optionen: Sie können die Konfrontation
mit ihm vermeiden oder Sie wenden einen gefährlicheren Stil, also das loose-aggressive Spiel, an.
Das bedeutet, Sie spielen mehr Hände als der TAG und nutzen so häufig wie möglich das
Positionsspiel. Allerdings birgt diese Taktik auch Risiken in sich. Diese äußern sich darin, dass
Sie Ihre Hände und damit auch Ihren Stack schneller verlieren könnten, wenn der TAG-Spieler
tatsächlich meistens besser ist als Sie.
Die Calling Station
Phil Hellmuth, der bekannte Poker Pro, bezeichnet die Calling Station in seinem Buch „Play Poker like
the Pros“ als „Elefanten“, der gegen alles gefeit zu sein scheint. Die Calling Station foldet nicht
und lässt sich auch nicht bluffen.
Die Calling Station gehört zu den loosen Spielern, denn dieser Spieler ist in viele Hände
involviert,
ist aber selten aktiv und antwortet demnach eher selten mit einem Raise. Calling Stations findet man
übrigens auch unter den Anfängern, denn sie wollen einfach so viel wie möglich spielen.
Strategie gegen die Calling Station
Wer gegen einen sehr aggressiven Spieler vorgehen möchte, wird etwas tighter spielen und
versuchen, eine Falle zu stellen. Bei einer Calling Station ist der Unterschied im
Prinzip nicht allzu groß, allerdings müssen Sie hier agieren und nicht auf Aktionen
des
Gegners reagieren.
Wenn Sie bereits eine gute Hand haben, sollten Sie hier versuchen, so viele Chips wie
möglich in die Mitte zu bekommen, indem Sie selbst die Initiative ergreifen und
anspielen (setzen). Das geht gegen die Calling Station auch mit mittleren Händen.
Allerdings sollten Sie niemals versuchen, diese Spieler zu bluffen, denn was auch
geschieht, er wird callen, sobald er am Board etwas getroffen oder ein hohes Paar hat,
egal wie die Community Cards aussehen.
Der Maniac
Sie werden ab und zu auf einen Spieler am Tisch stoßen, der beinahe jede Hand sehr aggressiv
spielt. Das bedeutet, er raist und re-raist sehr häufig. Somit ist es oft kaum möglich, billig
in die Hand zu kommen, wenn ein solcher „Maniac“ („Verrückter“) dabei ist. Auch wenn es generell
einfach erscheinen mag, gegen den Maniac zu spielen, kann Ihr Stack in Gefahr geraten. Viele
Spieler werden durch die sehr loose-aggressive Spielweise auch abgeschreckt und halten sich
zurück. Für Sie ist es die beste Gelegenheit, Profit zu schlagen. Allerdings ist es nicht
immer
einfach, gegen den Maniac zu bestehen.
Die günstigste Position beim Spielen gegen den Maniac ist links von ihm. Das geht natürlich
nur,
wenn Sie es einrichten können. Das hat den Vorteil, dass er vor Ihnen agiert und Sie
entsprechend reagieren können.
In der Regel wird Ihre Hand besser sein als die Ihres Gegners, wenn es zur Heads-up
Situation
kommt, denn wie bereits gesagt, spielt der Maniac sehr viele Hände. Wenn Sie nach dem Maniac an
der Reihe sind, sollten Sie mit einer einigermaßen guten Hand, zum Beispiel mit A-x, Paaren oder
höheren Konnektoren, nach dem Raise des aggressiven Spielers re-raisen, um ihn zu isolieren. Die
übrigen Spieler werden sich in der Regel nur selten auf eine Verwicklung in diesen Pot
einlassen.
Bedenken Sie, dass es in der Regel etwas teurer wird, einen Blick auf den Pot zu werfen, da der
Maniac meist schon preflop erhöht. Sollte ein solider oder gar tighter Spieler in der Hand
involviert sein und das Raise des Maniacs ggf. erhöhen, ist Vorsicht geboten.
Wenn Sie rechts vom aggressiven Spieler sitzen, das heißt, Sie agieren zuerst, sollten Sie Ihre
Hände, mit denen Sie einsteigen, etwas sorgfältiger auswählen. Das bedeutet, es sollte
sich um
Hände handeln, die Sie auch raisen würden.
Der Stone Killer - der Shark
Besonders, wenn Sie gewinnen, macht Poker sehr viel Spaß. Ihr Ziel sollte es sein
herauszufinden, wie Sie den höchstmöglichen Gewinn generieren können, also von Fish zum
Shark zu
werden. Ein Fish kann auch jemand sein, der bereits seit mehreren Jahren Poker spielt. Sie
erkennen ihn daran, dass er seinen Stil sofort kommuniziert. Sie können ihn lesen wie ein
offenes Buch. Für den Fish ist Poker auch kein Skill Game, sondern ein Glücksspiel. Er wartet
einfach darauf, bis er eine gute Hand hat.
Um sich zu einem echten Poker Shark zu entwickeln, müssen Sie viel lesen, lernen, diskutieren und
natürlich spielen. Das Beste, was Sie tun können, ist, eine breite Palette von Erfahrungen mit
verschiedenen Spielen zu sammeln. Das Studium von Poker Literatur sollten Sie nicht unterschätzen,
denn zahlreiche professionelle und erfolgreiche Spieler teilen in ihren Büchern ihre
Herangehensweise.
Was einen guten Spieler auszeichnet, ist die Fähigkeit, die anderen Spieler zu studieren, selbst aber
nicht einen bestimmten Stil zu verfolgen. Ein Shark schwimmt friedlich zwischen den Fischen umher,
um sie zu beobachten und ihr Vertrauen zu gewinnen. Dabei bestimmt er die Spielweisen der Gegner und
legt sich jeweils eine Strategie zurecht.
Um das genauer zu erläutern: Der Shark legt sich nicht auf eine Spielweise fest, sondern ist in der
Lage, seine Spielweise immer der Situation anzupassen. Das bedeutet, wenn es die Situation
erfordert, ist er sehr zurückhaltend und tight, in der Regel zu Beginn eines Turniers. Diese Zeit
nutzt er dafür, seine Gegner und deren Spielweise zu studieren, um diese Erkenntnis später nutzen
zu
können. Er schaut sich an, wer in welcher Situation wie hoch setzt, raist oder foldet und ruft diese
Informationen zu gegebener Zeit ab. Er beobachtet auch, welcher Spieler sich durch bestimmte Moves
einschüchtern lässt oder nicht genügend Mut hat, um bestimmte Aktionen durchzuführen. Um
es mit
einem echten Shark aufnehmen zu können, müssen Sie auch zum Shark werden.
Die Varianz der Poker Spielertypen
Jeder Spieler ist nicht ausschließlich tight, loose oder aggressiv, sondern vielmehr eine Kombination
aus allen Faktoren, von denen ein oder zwei Charakteristika vielleicht dominieren.
Ein Spieler entwickelt sich auch weiter und wird im Laufe seiner Poker Karriere auch den einen oder
anderen Spielstil testen. So kann es durchaus passieren, dass ein sonst tighter und eher
zurückhaltender Spieler plötzlich mit Raises und höheren Bets experimentiert.
Es kommt auch häufig vor, dass sich Spieler ein bestimmtes Image aufbauen, um dann plötzlich eine
andere Spielweise anzuwenden. Ein Spieler ist am Anfang eines Turnieres beispielsweise sehr tight
und foldet häufig, um später dieses Image zu seinem Vorteil zu nutzen.
Welche Poker Spielweise ist am besten?
Zahlreiche Lehrmaterialien und Seminare haben den Nachteil, dass sie sich darauf konzentrieren, Sie
zu einem mittelmäßigen Spieler zu machen. Unter anderem beschränken sie sich darauf, Ihnen
beizubringen, wie Sie gegen einen soliden Spieler agieren. Allerdings machen gerade diese Spieler zu
wenige Fehler, um darauf Vorteile zu gewinnen.
Aus diesem Grunde muss hier betont werden, wie wichtig es ist, die schwachen Spieler ausfindig zu
machen, deren Vorgehensweise zu beobachten und entsprechend darauf zu reagieren.
Wenn Sie sich verschiedenen Situationen anpassen können, sind Sie auf einem guten Weg. Es ist nicht
ausreichend, Ihnen hier zu empfehlen, die TAG Spielweise anzuwenden. Diese mag zwar zahlreiche
Vorteile bieten, allerdings werden Sie so auch durchschaubar.
Versuchen Sie lieber, Ihren Stil zu variieren und auf den Stil der anderen adäquat zu reagieren.
Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Größe des eigenen Stacks und jenen der Gegner
Studieren Sie außerdem unsere Tipps und Strategieseiten und tauschen Sie sich mit erfahrenen Spielern
aus. Und dann bleibt noch eines: nämlich so viel und oft wie möglich spielen.
Was für ein Spieler bin ich?
Sind Sie sich nicht sicher, was für ein Spieler Sie sind? Ist Ihr Spielstil eher tight oder
bevorzugen Sie eine aggressivere Spielweise? Wir haben einen kleinen Test für Sie entwickelt, um ein
Gefühl dafür zu bekommen, wie Ihr Erfahrungsschatz ist und welcher der gängigsten Typen Sie
zuzuordnen sind:
Punkte
Wie häufig spielen Sie?
Glauben Sie, dass Glück eine entscheidende Rolle
spielt, um zu gewinnen?
Wie erkennen Ihre Gegner, dass Sie bluffen?
In welchen Situationen raisen Sie?
Poker ist…
Ist Poker für Sie eine zusätzliche Einnahmequelle?
Sie sitzen in früher Position und halten AK. Was tun
Sie?
Sie haben eine gute Hand und sind auch nach dem Flop
vorne. Doch am River erleiden Sie einen Sie einen Bad Beat. Wie reagieren Sie?
Sie sind am Final Table nur noch zu dritt. Wie gehen
Sie nun vor?
Ein Spieler am Tisch versucht, Ihnen gute Ratschläge
zu geben. Wie
reagieren Sie?
Sie sind in früher Position an einem vollen Tisch
und erhalten AA. Wie
gehen Sie vor?
1
Ich spiele nur sehr selten.
Ja, die Ergebnisse einer Pokerrunde basieren überwiegend auf
Glück.
Ich rede viel.
Ich raise so gut wie nie.
… ein schöner Zeitvertreib
Nein, dafür spiele ich zu selten.
Ich calle und hoffe, den Flop billig sehen zu können. Wenn
ich nicht
getroffen habe, folde ich, wenn jemand setzt.
Ich fühle mich schlecht und folde nun noch häufiger, weil
ich
Angst vor
einem erneuten Bad Beat habe.
Ich warte auf eine gute Hand und spiele sie etwas passiver,
um meinen
Stack nicht unnötig zu riskieren.
Ich höre darauf, was er sagt.
Ich calle nur, damit viele andere Spieler in der Hand sind.
2
Ich spiele ab und zu online.
Poker ist die Kombination von Glück und Skill.
Ich bluffe nicht.
Nur wenn ich eine gute Hand habe.
… ein wichtiger Teil in meinem Leben.
Ich gewinne ab und zu, aber das ist kaum kalkulierbar.
Ich raise und hoffe, am Flop zu treffen. Wenn viele Gegner
dabei sind,
folde ich, wenn jemand setzt.
Ich bin wütend auf den Gegner und versuche, meine Chips
zurückzugewinnen.
Ich spiele eine gute Hand etwas aggressiver als sonst.
Ich bin verärgert, weil er meine Konzentration stört. Das
beeinflusst
mein Spiel negativ.
Ich gehe All-in und hoffe auf einen Call.
3
Ich spiele regelmäßig online und nehme auch häufig an
Turnieren teil.
Nein, ich kann auch mit einer schlechten Hand gewinnen, wenn
ich die
richtige Strategie anwende.
Sie können es nicht erkennen.
In jeder Hand, die ich spiele.
… die wichtigste Sache der Welt.
Ich habe schon oft gewonnen und könnte davon leben.
Ich raise und setze auch bis zum Showdown sehr hoch, wenn
jemand setzt,
auch wenn ich nicht treffe.
Ein Bad Beat gehört zum Pokern. Ich versuche, diese Erfahrung
zu meinem
Vorteil zu nutzen.
Ich setze und raise fast jede Hand, um die Gegner unter Druck
zu
setzen.
Ich sage ihm höflich, dass ich mich nach dem Turnier gern mit
ihm
unterhalten würde.
Ich bringe ein Raise an, damit die meisten Hände folden und
nur noch
wenige Spieler in den Pot involviert sind.
Punkte
Wie häufig spielen Sie?
- Ich spiele nur sehr selten.
- Ich spiele ab und zu online.
- Ich spiele regelmäßig online und nehme auch häufig an Turnieren teil.
Glauben Sie, dass Glück eine entscheidende Rolle spielt, um zu gewinnen?
- Ja, die Ergebnisse einer Pokerrunde basieren überwiegend auf Glück.
- Poker ist die Kombination von Glück und Skill.
- Nein, ich kann auch mit einer schlechten Hand gewinnen, wenn ich die richtige Strategie
anwende.
Wie erkennen Ihre Gegner, dass Sie bluffen?
- Ich rede viel.
- Ich bluffe nicht.
- Sie können es nicht erkennen.
In welchen Situationen raisen Sie?
- Ich raise so gut wie nie.
- Nur wenn ich eine gute Hand habe.
- In jeder Hand, die ich spiele.
Poker ist…
- … ein schöner Zeitvertreib
- … ein wichtiger Teil in meinem Leben.
- … die wichtigste Sache der Welt.
Ist Poker für Sie eine zusätzliche Einnahmequelle?
- Nein, dafür spiele ich zu selten.
- Ich gewinne ab und zu, aber das ist kaum kalkulierbar.
- Ich habe schon oft gewonnen und könnte davon leben.
Sie sitzen in früher Position und halten AK. Was tun Sie?
- Ich calle und hoffe, den Flop billig sehen zu können. Wenn ich nicht getroffen habe,
folde ich, wenn jemand setzt.
- Ich raise und hoffe, am Flop zu treffen. Wenn viele Gegner dabei sind, folde ich, wenn
jemand setzt.
- Ich raise und setze auch bis zum Showdown sehr hoch, wenn jemand setzt, auch wenn ich
nicht treffe.
Sie haben eine gute Hand und sind auch nach dem Flop vorne. Doch am River erleiden Sie einen
Bad Beat.
Wie reagieren Sie?
- Ich fühle mich schlecht und folde nun noch häufiger, weil ich Angst vor einem erneuten
Bad Beat habe.
- Ich bin wütend auf den Gegner und versuche, meine Chips zurückzugewinnen.
- Ein Bad Beat gehört zum Pokern. Ich versuche, diese Erfahrung zu meinem Vorteil zu
nutzen.
Sie sind am Final Table nur noch zu dritt. Wie gehen Sie nun vor?
- Ich warte auf eine gute Hand und spiele sie etwas passiver, um meinen Stack nicht
unnötig zu riskieren.
- Ich spiele eine gute Hand etwas aggressiver als sonst.
- Ich setze und raise fast jede Hand, um die Gegner unter Druck zu setzen.
Ein Spieler am Tisch versucht, Ihnen gute Ratschläge zu geben. Wie reagieren Sie?
- Ich höre darauf, was er sagt.
- Ich bin verärgert, weil er meine Konzentration stört. Das beeinflusst mein Spiel
negativ.
- Ich sage ihm höflich, dass ich mich nach dem Turnier gern mit ihm unterhalten würde.
Sie sind in früher Position an einem vollen Tisch und erhalten AA. Wie gehen Sie vor?
- Ich calle nur, damit viele andere Spieler in der Hand sind.
- Ich gehe All-in und hoffe auf einen Call.
- Ich bringe ein Raise an, damit die meisten Hände folden und nur noch wenige Spieler in
den Pot involviert sind.
28 - 33 Punkte
Shark – Sie sind ein erfahrener Spieler, der immer ein paar
Schritte weiter denkt. Sie haben kein Problem damit, Ihren Stil der Tischdynamik anzupassen.
Sie können Ihre Gegner meist sehr gut einschätzen. Mitunter neigen Sie zum
loose-aggressiven
Stil. Allerdings wissen Sie auch, wann es an der Zeit ist, eine Hand zu folden.
18 - 27 Punkte
TAG – Sie haben bereits etwas Erfahrung im Pokerspiel und
beherrschen bereits die grundlegenden Strategien. Sie spielen die richtigen Hände in den
richtigen Situationen. Manchmal vergessen Sie vielleicht wichtige Aspekte wie Tischposition
oder Blind-Strategien. Das mag daran liegen, dass Sie nicht so häufig spielen. Setzen Sie
sich regelmäßiger an die Spieltische und perfektionieren Sie Ihr Spiel mit unseren
Strategieartikeln.
11 - 17 Punkte
Tight-Passive- Calling Station – Sie scheinen noch am Anfang
Ihrer Pokerkarriere zu sein und manchmal fehlt es Ihnen an Mut, in günstigen Situationen zu
agieren oder zu reagieren. Dennoch spielen Sie zu viele Hände, was dazu führt, dass Sie
schnell sehr viele Chips einbüßen. Setzen Sie sich mit Pokerstrategien auseinander und
sammeln Sie so viel Erfahrung wie möglich. Nutzen Sie die Bonusangebote der Online Poker
Rooms oder spielen Sie Freeroll Turniere.