Heads Up Pokerstrategie
Zahlreiche Pokerspieler vernachlässigen die Heads up Strategien, dennoch kommt diesen sehr
große Bedeutung zu, denn Sie werden häufiger in die Situation kommen, als Sie denken. Aus
diesem Grunde ist es wichtig, dass Sie sich mit den Taktiken, die beim Spiel gegen einen
Gegner ausschlaggebend sind, gründlich auseinandersetzen, denn insbesondere hier zeigt sich
die Überlegenheit und die Stärke des Spielers.
Beim Heads up Poker spielen Sie nur gegen einen einzigen Gegner. Zu einem Heads up Duell
kommt es wenn alle anderen Spieler der Runde gefoldet haben, so auch am Ende jedes Turniers
oder Sit 'n' Gos. Darüber hinaus gibt es in den Online Poker Rooms auch zahlreiche Heads up
Spiele.
Doch das ist nur einer der Vorzüge des Heads up Spiels. Je intensiver Sie sich mit dem Heads up
Spiel beschäftigen und je häufiger Sie gegen einen einzelnen Gegner antreten, desto mehr
optimieren Sie Ihr Spiel.
Darüber hinaus werden Sie auch an einem vollbesetzten Tisch des Öfteren in eine Heads up
Situation kommen, wenn alle Spieler außer einem gefoldet haben. Gute Heads up Spieler sind in
dieser Situation im Vorteil.
Beim Heads up sollten Sie alles vergessen, was Sie über Starthände gelernt haben, denn hier sind Sie
in einer völlig anderen Situation. Viele Komponenten sind anders als bei einer Spielrunde, an der
neun oder gar zehn Spieler beteiligt sind. Auch werden andere Aspekte Sie dazu veranlassen, Ihre
Strategie grundlegend
zu ändern:
Am Ende des Turniers sind die Blinds sehr hoch. Da Sie in jeder Runde Blinds bezahlen
müssen, ggf. auch eine Button Ante, sind Sie dazu gezwungen zu agieren, da ansonsten die
Blinds Ihren Stack schnell schmelzen lassen könnten, auch wenn Sie als Big Stack das
Heads up Duell beginnen.
Da Sie es nur mit einem Gegner zu tun haben, erhöht sich die Chance, eine Hand zu
gewinnen. Daher erweitern Sie Ihre Hand Range (Auswahl der Starthände).
Die Spielweise des Gegners hat nun eine größere Bedeutung als die Starthände.
Beginnend bei der Auswahl der Starthände bis hin zur Spielweise, die beim Heads up deutlich
aggressiver ist, müssen Sie Ihr Spiel angleichen.
Den Gegner lesen
Wenn Sie sich in einem Heads up Duell wiederfinden, ist es von Vorteil zu wissen, welcher Spielertyp
Ihr Gegner ist, damit Sie Ihre Strategie entsprechend anpassen können. Gegen einen aggressiven
Spieler müssen Sie eine andere Spielweise anwenden als gegen den passiven und tighten Spieler. In
der Regel gilt, die gegensätzliche Taktik des Gegners anzuwenden.
Sitzt Ihnen ein tighter Spieler beim Heads up gegenüber, sollten Sie
auf eine besonders
aggressive Spielweise setzen. Achten Sie aber auf die Momente, in denen Ihr Gegner
Stärke zeigt und erhöht, Sie aber nur eine
schwache Hand haben. Folden Sie in dieser Situation, um
dem Gegner nicht mehr Chips zu geben.
Gegen den tighten Spieler werden Sie in der Regel mehrere
kleinere Pötte gewinnen, ohne dass
Sie auf große Gegenwehr stoßen. Denn auch wenn sich die Hand Range bei einem tighten
Spieler
erweitert, wird er nur in Aktion gehen, wenn er eine erfolgsversprechende Hand hat.
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Gegen einen loose-passiven Spieler ist es sinnlos, einen Bluff
anzubringen, denn er wird Sie
meist callen. Setzen Sie lieber auf einen günstigen Moment, in dem Sie eine passable
Hand
erhalten. Diese spielen Sie sehr aggressiv.
Mit Value Bets versuchen Sie, so viele Chips wie
möglich in den Pot zu bekommen
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Der schwierigste Gegner ist der loose-aggressive Spieler, denn dieser
Spielstil ist beim
Heads up der effizienteste. Hier ist es günstig, wenn Sie die Schwächen Ihres Gegners
kennen.
Zum Beispiel könnte Ihr Gegner versuchen, seine schwächeren
Hände Out of Position zu
verteidigen. Sie versuchen hingegen, Ihr A-Spiel hinzulegen und sehr konzentriert zu
agieren
und zu reagieren.
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Welche Hände soll man spielen?
Je weniger Spieler am Tisch sind, desto größer wird Ihre Hand Range, also die Auswahl der Starthände,
mit denen Sie ins Spiel einsteigen. Beim Heads up spielen Sie die meisten Starthände. Im Grunde
können Sie mit jeder Hand spielen.
Zahlreiche Spieler, die sich in einem Heads up Duell befinden, begehen den Fehler, auf die gleichen
Starthände zu setzen wie in einem Full Ring Spiel (ein vollbesetzter Tisch mit 9 bis 10 Spielern).
Sie wählen daher nur die guten Starthände. Allerdings ist es beim Heads up wichtiger, mit der
geeigneten Spielweise den Gegner zu schlagen, auch wenn Sie keine gute Hand haben. Besonders gegen
schwache Spieler zahlt sich das aggressive Spiel aus, denn sollten diese keine gute Hand haben,
werden sie folden.
Das soll allerdings nicht heißen, dass Sie wirklich mit jeder Hand einsteigen
sollten. Einige Hände sind auch beim Heads up kaum spielbar, zum Beispiel 2-3, 5-3 oder
7-2
offsuit.
Gut spielbar hingegen sind alle Paare, alle Bildkarten, A-x sowie Suited Connectors. Sie
sollten diese Hände auf jeden Fall raisen. Beim Heads up hat ein Ass bereits eine
Gewinnchance von 52 %.
Ein Paar hat in der Regel eine noch höhere Gewinnchance. Jedes Paar ist daher besser als
eine
High Card, es sei denn, Ihr Gegner trifft am Board. Sicher gibt es immer die Möglichkeit
zu
verlieren. Selbst ein Paar Asse hat eine Chance von „nur“ 85 %. Es kann also immer
vorkommen, dass Sie auch eine Premiumhand verlieren.
Die Bedeutung des Positionsspiels
Dem Positionsspiel kommt beim Heads up eine entscheidende Bedeutung zu. Beim Heads up ist der
Button der Small Blind. Aus diesem Grunde agiert der Spieler am Button auch als erster vor
dem Flop. Preflop ist demnach der Spieler im Big Blind in der vorteilhaften Position.
Das ändert sich aber nach dem Flop, denn jetzt ist der Spieler am Button in Position. Das
bedeutet, dass beide Spieler die Möglichkeit haben, die dominante Rolle zu übernehmen und
das Spiel zu beherrschen.
Für Sie heißt das, immer dann zu versuchen, die Kontrolle zu übernehmen, wenn Sie in Position
sind, also als letzter agieren. Raisen Sie also preflop, wenn Sie mit einer passablen Hand
im Big Blind sitzen und erhöhen Sie nach dem Flop am Button.
Vermeiden Sie:
Check Raise Out of Position
Die oben genannten Aspekte werden Sie schnell in Bedrängnis bringen, denn sie bieten ihrem Gegner
allzu viele Freiräume. Das sollten Sie nicht zulassen, indem Sie so aggressiv wie möglich spielen.
Das optimale Spiel: Aggressivität ist der Schlüssel zum Erfolg
Im Heads up kommt der aggressiven Spielweise eine sehr große Bedeutung zu, viel mehr als in
allen anderen Situationen am Spieltisch. Sicher zahlt es sich an einem Full Ring Tisch
häufig aus, die tighte Spielweise zu bevorzugen. Das ist aber mit dem Heads up Spiel nicht
vergleichbar.
Wie oben erwähnt, ist es wichtig zu agieren, da Sie in jeder Hand, die Sie spielen, auch
Blinds bezahlen müssen. Passivität führt also zwangsläufig dazu, dass Ihr Stack schnell
schwindet. Auf lange Sicht gewinnt jener Spieler, der aggressiver spielt.
Für den loose-aggressiven Spieler dürfte dies kein Problem sein. Sollten Sie allerdings zu
den tighten Spielern gehören, ist es spätestens im Heads up an der Zeit, dass Sie sich
umstellen.
Besonders vom Button aus sollten Sie so viele Hände wie möglich spielen, denn nach dem Flop werden
Sie Position auf Ihren Gegner haben. Vermeiden Sie es, einfach zu callen.
Wenn Sie eine passable Hand haben, raisen Sie lieber. Wenn der Gegner foldet, erhalten Sie
wenigstens den Big Blind, was in dieser späten Phase des Turniers entscheidend sein kann. Sind Sie
im Big Blind, wählen Sie vorzugsweise eine tightere Spielweise. Verteidigen Sie aber Ihren Blind,
wenn Ihre Hand Potential
dazu hat.
Der Bluff oder auch der Semi Bluff sind sehr gute Strategien beim Heads up. Wenn Sie einen Draw
haben, spielen Sie ihn so, als hätten Sie bereits eine Made Hand. Sehr häufig wird Ihr Gegner
aufgeben müssen. Beachten Sie dabei, dass das Board diese Aktion auch hergibt.
Gute Boards für einen Bluff oder Semi Bluff sind:
Die Stackgröße beachten - warum ein Small Stack auch Vorteile bietet
Normalerweise hat der Spieler mit einem großen Stack mehr Vorteile als jene mit einem Small
Stack. Das könnte aber im Heads up ganz anders aussehen. Wenn Sie nur wenige Chips zur
Verfügung haben, sind Sie wahrscheinlich dazu gezwungen, häufiger All in zu stellen.
Für den Spieler, der noch viele Chips hat, bedeutet dies, dass er tighter werden muss, denn
es gilt, dass man mit mehr Händen All in gehen als callen kann. Der Big Stack ist dazu
gezwungen, seine Hände zu spielen und nicht den Gegner.
Es kommt häufiger vor, dass sich Small Stacks im Heads up wieder ins Spiel zurückkämpfen und
es sogar schaffen, mehr Chips zu haben als der ursprüngliche Chipleader.
Da Sie in dieser Situation das Spiel mit Ihrer sehr aggressiven Spielweise kontrollieren,
genießen Sie einen größeren Vorteil als der ursprüngliche Big Stack, der in die Defensive
gehen musste und nur darauf wartet, endlich eine Premiumhand zu erhalten.
Fazit: Wie Sie zum Heads up Poker Profi werden
Wie Sie erfahren konnten, unterscheidet sich das Heads up Spiel grundlegend von allen anderen
Spielweisen. Besonders beim Duell mit nur einem Gegner kommen die Stärken, aber auch die
Schwächen deutlich zur Geltung. Daher ist das Heads up Spiel einer der besten Wege, um Ihr Spiel
stark zu verbessern.
Abschließend wollen wir hier zusammenfassen, welche Aspekte beim Heads up wichtig
sind:
Position
Beim Heads up Spiel werden Sie zu 50 % Position auf Ihren
Gegner haben. Immer wenn
Sie als letzter agieren, bietet Ihnen das einen großen Vorteil , den Sie nutzen
sollten, denn so können Sie Druck auf den gegnerischen Spieler
aufbauen.
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Aggressivität
Das aggressive Spiel ist beim Heads up ein sehr wichtiger Punkt. Je aggressiver Sie
spielen, desto häufiger werden Sie Ihren Gegner dazu bringen zu folden.
Pot Kontrolle
Achten Sie auf die Größe des Pots. Wenn Sie eine starke Hand
haben, sind Sie daran
interessiert, möglichst viele Chips in die Tischmitte zu bekommen. Das bedeutet, Sie
halten Ihre Bets und Raises möglichst niedrig, so dass Ihr Gegner auch im
Spiel
bleibt. Bei einer marginalen Hand halten Sie den Pot so klein wie möglich
und
investieren Sie nach Möglichkeit weniger.
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Read
Bevor das Heads up beginnt, haben Sie nach Möglichkeit
festgestellt, mit was für
einem Gegner Sie es zu tun haben werden. Idealerweise konnten Sie ihn am Final
Table eine Zeitlang beobachten, so
dass Sie ihn gut einschätzen können.
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Passen Sie Ihr Spiel an
Das ist ein weiterer wichtiger Punkt. Ist Ihr Gegner eher
tight, dann spielen Sie
umso aggressiver. Haben Sie es mit einem aggressiven Spieler zu tun,
versuchen Sie,
seine Schwächen zu finden und setzen Sie da mit Ihrer Strategie an.
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Fold
Auch im Heads up gibt es natürlich Situationen, in denen es
vernünftiger ist, die
Hand zu folden. Wenn Sie mit einem Raise eröffnen, aber auf zu starken
Widerstand stoßen, dann könnte dies
bedeuten, dass Ihr Gegner besser ist. Legen Sie Ihre Hand
ab, wenn sie zu schwach ist.
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Bluffen
Der Bluff ist umso effektiver, je weniger Spieler in der Hand
sind. Das heißt, er ist
die geeignete Strategie für ein Heads up Duell. Warten Sie auf einen günstigen
Augenblick, beispielsweise wenn Sie einen Draw haben oder das Board sich für
einen Bluff eignet. Wenn am Turn etwa
das dritte Karo aufgedeckt wird, dann setzen oder
raisen Sie hoch, so dass Ihr Gegner denkt, Sie hätten Ihren Flush
vervollständigt.
Auch wenn der Gegenspieler einen Flush haben sollte, muss er befürchten,
dass Sie
einen höheren Flush haben.
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Seien Sie nicht berechenbar
Damit Ihr Gegner es schwer hat, Sie einzuschätzen, variieren Sie Ihr Spiel. Ändern
Sie die Höhe Ihrer Bets, spielen Sie mal aggressiver, mal
etwas tighter.
Lernen Sie aus Ihren Fehlern
Aus Fehlern, die man begeht, kann man am meisten lernen.
Lassen Sie Ihr Spiel später
noch einmal Revue passieren und schauen Sie sich Situationen an, in denen Sie
vielleicht hätten anders handeln
können. Das Gute daran ist, dass Sie aus Ihren
Fehlern mehr lernen können als von Ihren guten Spielen.
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